In wenigen Wochen starten die Mannem Alpinis beim Oxfam Trailwalker 2012 im Harz. Marathonläufer Clemens Wittland ist zum ersten Mal dabei. Im pro clima Blog erzählt der 48-jährige Hochschuldozent, wie er schmerzhafte Strecken beim Marathon überwindet und wie er seine mentalen Strategien bei seinem ersten 100-Kilometer-Lauf einsetzen will.
Wie ist der aktuelle Trainingsstand der Mannem Alpinis? Sind alle Läufer bereit für den 100-Kilometer-Lauf am 8. September?
Clemens Wittland: Wir treffen uns regelmäßig an den Wochenenden an unserer Alpinis-Trainingsstrecke in Gleisweiler. Jede Gruppe hat ihr Tempo gefunden. Wir sind körperlich und geistig bereit, am 8. September den 100 Kilometer langen Weg anzupacken und durchzulaufen.
Aber wie schnell wir sind, ob wir alle durchkommen- das hängt von der Tagesform jedes Einzelnen ab. Erste Priorität ist, dass wir alle ans Ziel kommen, die Zeit ist eher zweitrangig. Schließlich ist es nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, sondern auch ein soziales Event.
2005 sind Sie Ihren ersten Marathon gelaufen und sind seitdem regelmäßig bei größeren Laufevents dabei. Wie konnten Sie ihre Erfahrungen auf das Training für den 100-Kilometer-Lauf übertragen?
Mit Pulsuhren, Laktatwerten und GPS-Gerät das Training genau zu dokumentieren und nach einem bestimmten Zielvorgaben zu laufen – das ist definitiv nicht mein Ansatz. Stattdessen trainiere ich ganz natürlich: ich laufe einfach los. Ich gehe da eher intuitiv vor.. Ich glaube, dass ich ganz gut abschätzen kann, ob ich am Limit bin und welches Tempo mir und meinem Körper gut tut.
Zur Vorbereitung des Oxfam-Trailwalkers bin ich häufiger gewandert, aber auch viel gejoggt. Damit das Training abwechslungsreich ist und verschiedene Muskelgruppen beansprucht werden, spiele ich noch nebenher Fußball und Volleyball.
Sind diese Anstrengungen vergleichbar: 42 Kilometer durchjoggen und 100 Kilometer wandern?
Ich glaube nicht, dass es ein komplett neues Erlebnis wird. An meine Grenzen bin ich auch schon bei Marathonläufen gestoßen. Es werden jedoch andere Muskeln gefordert, so habe ich nach den 50-Kilometer-Gleisweiler-Trainingsrunden vor allem meine Gesäß- und Oberschenkelmuskeln gespürt.
Wie bei einer Marathon-Vorbereitung läuft man auch hier die 100-Kilometer-Strecke vorher nicht komplett. Daher wird es interessant, wie wir uns nach dem 70. Kilometer am Oxfam-Trailwalker-Tag fühlen werden.
Mit welchen mentalen Tricks wollen Sie sich die 100 Kilometer-Strecke erträglich denken?
Die Vorfreude, ins Ziel zu kommen – das ist eine Motivationshilfe, die ich einsetzen werde. Ich versuche die Gesamtstrecke gedanklich in Einzelabschnitte zu unterteilen, damit sich die Gesamtstrecke nicht so lang anfühlt. Beim Marathon ist meistens der Abschnitt zwischen 28 und 36 Kilometern besonders zäh, da man ja bereits 28 Kilometer hinter sich hat und mindestens 14 Kilometer noch vor sich. Das wird vermutlich beim Trailwalker auch ähnlich sein.
Diese schwierige Phasen versuche ich irgendwie wegzudrücken, auszublenden, dass die Schmerzen nicht bei jedem Schritt präsent sind. Ich komme meist auch in einen trancemäßigen Zustand.
Eine andere Methode ist, sich an jemanden ranzuhängen. Ich nehme mir dann vor, beim Tempo eines Mitläufers mitzuhalten- wenigstens für ein paar Kilometer und sage mir dann: der schüttelt mich nicht ab.
Zudem versuche ich, vor allem bei Anstiegen gleichmäßig zu atmen und in meinem Rhythmus zu bleiben.
Danke für das Interview und viel Erfolg am 8. und 9. September.
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Kontakt zu den Mannem Alpinis
Falls Sie Fragen ans Team haben – kontaktieren Sie die MAalpinis über diese Email-Adresse: presse@MAalpinis.de, auf Twitter gibt es auch Neuigkeiten zu den Vorbereitungen und Teammitgliedern www.twitter.com/MAalpinis
Der aktuelle Spendenstand: http://trailwalker.oxfam.de/Alle-Teams-2012
Wo kann gespendet werden?
Man kann direkt online, über die Homepage von Oxfam spenden:
Per Überweisung und Lastschrift kann auch gespendet werden. Dazu diesen Flyer (hier als PDF-Dokument) ausdrucken, ausfüllen und dann an Oxfam schicken.
Hintergrund: Oxfam Deutschland e.V.