Wer anfängt, sich mit Luftdichtung zu beschäftigen, landet in unterschiedlichen, z. T. heftigen Diskussionen. Beispielsweise, ob eine 100-prozentige Luftdichtung überhaupt sinnvoll sei. Oder, dass im Altbau eine absolut dichte Gebäudehülle nicht möglich sei.
Ja, Luftdichtung macht Sinn. Sie ist die Basis dafür, dass eine Wärmedämmung überhaupt funktioniert. Gäbe es keine dichte Gebäudehülle, würde aufwendig erzeugte Wärme einfach verpuffen. So als würden wir im Winter mit dicken Pullover, aber ohne winddichte Jacke Ski fahren. Wer fachgerecht und mit den richtigen Produkten luftdicht plant und verarbeitet, wird nicht von Feuchteschäden in der Konstruktion überrascht .
Aber ist 100% Luftdichtung im Bestand, also bei der Sanierung von Altbauen überhaupt möglich? Hier streiten sich die Experten. Jeder, der ein Sanierungsprojekt hat, wägt zuerst gemeinsam mit dem Auftraggeber ab, was finanziell und konstruktiv Sinn macht.
„Wer ein altes Gebäude komplett luftdicht haben will, muss

Zimmermeister Jochen Götz
sich klar sein, dass der Aufwand sehr hoch ist“, sagt mein Kollege Jochen Götz, der als Zimmermeister 20 Jahre lang Häuser saniert hat. „So gibt es beispielsweise Decken, die luftdurchströmt sind, die man nicht so einfach erreicht. Hier müsste man sehr viel zurückbauen – beispielsweise die Wand freilegen oder den Boden öffnen. Da stellt sich dann die Frage, wann sich diese Investition wieder ausgleicht. Die meisten wollen ihr Dach oder Haus saniert haben, dass es weniger zieht und schön warm ist. Und Energiekosten drastisch reduzieren.“
Mein Kollege Philipp Küchler aus der Schweiz sagt: „Früher habe ich auch gedacht, dass ein Altbau nicht nachträglich komplett luftdicht saniert werden kann. Ich denke jedoch, dass mit der neuen sprühbaren Luftdichtung Aerosana Visconn auch das möglich ist.“
Welche Erfahrung habt ihr? Erstellt ihr selbst das Luftdichtheitskonzept? Was macht euch Spaß bei der Sanierung, wo sind die Schwierigkeiten? Ich freue mich auf eure Kommentare. Weiterlesen →

Fachjournalistin, Referentin, Steuerung Presse & Digitale Medien bei Moll bauökologische Produkte GmbH (pro clima).
Als Japanologin und ausgebildete Redakteurin ist Heide eher zufällig in der Baubranche gelandet. Seit 2011 arbeitet sie für pro clima. Ihr Wissen zu effektiver Kommunikation gibt sie in Seminaren, Artikeln und Vorträgen weiter. Für den pro clima Blog, proclima.tv und das pro clima Bauradio interviewt sie interessante Menschen aus der Baubranche.
Auf www.airtight-junkies.de und www.zieht-wie-hechtsupp.de bloggt Heide über Leckagen, Luftdichtung und Qualitätsüberprüfung mit Blower-Door-Tests. Ihre Freizeit verbringt sie u.a. in den Vogesen, wo sie seit mehr als fünf Jahren ein altes Bauernhaus saniert.
Ihr neuestes Projekt: www.besser-als-marketing.de Hier gibt es Tipps, wie Unternehmen in der Baubranche ihre Sichtbarkeit erhöhen können. Und zwar ohne Geld in Werbung zu investieren. Das Motto: Einfach, unkompliziert und kostenfrei. Die ersten Videos sind bereits online im Youtube Channel
Wer mehr über Heide Merkel erfahren möchte, findet sie auf den gängigen Social Media Plattformen und auf www.heide-hakt-nach.de