„Ökobau am Ende?“ – so lautet der Titel des Slambeitrags des pro clima Geschäftsführers Uwe Bartholomäi beim 1. Bauslam in Schwetzingen. Die gute Nachricht ist: ökologisches Bauen trifft den Zeitgeist. Immer mehr Menschen führen einen Lebensstil, der zu ökologischem Bauen und Wohnen passt.
Die schlechte Nachricht: Viele Spezialisten der Ökobranche schaffen es nicht, ihre Produkte, Dienstleistungen und ihren Service diesen Menschen zu vermitteln. In seinem Bauslam-Vortrag zeigt Uwe Bartholomäi, wo einige Probleme in der Kommunikation liegen und wie man diese lösen kann. Manchmal überraschend einfach, beispielsweise indem man den Blickwinkel der Kunden einnimmt.
Uwe Bartholomäi ist Geschäftsführer der MOLL bauökologische Produkte GmbH. Mit dem Unternehmen ist er seit mehr als 30 Jahren verbunden. Er hat wesentlich das pro clima Projekt mitentwickelt.
Weitere Infos zum bauslam: http://bauslam.de
Fotos zum ersten Bauslam finden Sie in unserem flickr Account:
https://www.flickr.com/photos/proclima/sets/72157652956887373
Stephan De Bona sagt:
In der „althergebrachten“ Ökobau-Branche hat man einen grundlegenden Wandel verschlafen: Aus dem ursprünglich kleinen Ökoladen ein schlagkräftiges Unternehmen zu formen, das seine Produkte günstig, schnell und ohne persönlich hervorgehobene Alleinstellungsmerkmale (oft aus Eitelkeit) anzubieten. Auch eine Vernetzung unter sich war nie wirklich vorangetrieben worden, im Gegenteil flohen nicht wenige in die Eigenmarke und man beaugapfelte sich gegenseitig argwöhnisch. Obwohl die Hersteller mit Spitzenprodukten zu Füßen lagen. Heute fehlt oft Nachwuchs, die eigenen Kinder suchen sich andere Ziele. Der reine Ökoladen hat ausgedient, auch wenn die Namensbezeichnungen immer wohlfühlender und esoterischer klingen. Aber zum Glück haben dies jüngere Unternehmer erkannt, häufiger wieder Leute aus dem qualifizierten Handwerk mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung oder solchem Personal und bieten die Produkte unpragmatisch an. Die Worte Öko oder Natur sind dabei nicht relevant, sie sind einfach selbstverständlich und man braucht sich kein Firmenprofil damit anzulegen. Die Ökobaubranche könnte also an einem anderen Punkt stehen. Sie wird sich eher mit herkömmlichen Produkten vermischen und dadurch auch für Kunden selbstverständlicher.