Hintergrundwissen

Fensteranschlüsse sicher planen und ausführen

Das Konstruktionsprinzip – auf den Anschluss kommt es an

Die Logik der drei Funktionsebenen

Fensteranschluss Konstruktionsprinzip

1. Funktionsbereich: Fugendämmung

Auf kleinstem Raum reduziert müssen in der Fuge sämtliche Leistungen von Wand und Fenster realisiert werden. Unzulänglichkeiten, Lücken oder Fehlstellen in diesem Bereich wirken sich unmittelbar auf den Wärme- und Schallschutz aus. Die volle Leistung kann nur mit einer richtig abgedichteten und voll gedämmten Fuge erreicht werden. Die Fuge bestimmt die Qualität der gesamten Gebäudehülle mit. Sie ist die schmale Trennung vom Innen- gegenüber dem Außenklima. Sie muss vor Witterung geschützt, trocken und luftdicht bleiben. Wird die Qualität der Fuge und deren Dämmung vernachlässigt, können kalte und/oder feuchte Oberflächen und damit Bauschäden und Schimmel die Folge sein.

Fensteranschluss Fugendämmung
Vergleich ungeschützer und geschützter Dämmstoff: rechts sind keine Luftbewegungen in der Porenstruktur möglich. Volle Dämmwirkung.

2. Innen: Luftdichtung

Was für Dächer und Außenwände seit vielen Jahren selbstverständlich ist, gilt besonders für die Fensterfuge: Die Funktion und Sicherheit einer Konstruktion hängt von den inneren Werten ab. Einer der Wichtigsten ist bei gedämmten Konstruktionen die Luftdichtheit. Luftströmung hat bei der Fensteranschlussfuge Auswirkungen auf beiden Seiten – innen und außen. Im Winter strömt kalte Luft durch Undichtheiten der Fuge nach innen, kühlt die Innenoberflächen ab und erzeugt damit höhere Luftfeuchten. Schimmel und Tauwasser sind zu erwarten. Strömt warme Raumluft nach außen, sind auf der Außenseite Feuchteschäden zu erwarten: Eisbildung, Algen, Schimmel. Feuchteausfall innerhalb und außerhalb der Konstruktion kann zu erheblichen Bauschäden und gesundheits­schädlichem Schimmel führen. Der luftdichte Abschluss der Fensterfuge hilft, derartige Bauschäden und Gesundheitsgefährdungen zu vermeiden.

Fensteranschluss Diffusionsstrom
Diffusionsstrom im Winter: molekularer Feuchtetransport durch Bauteil und Fuge.

3. Außen: Wetterschutz

Die Wind- und Schlagregendichtung ist eine weitere entscheidende Komponente für eine sichere Konstruktion. Um die optimale, geplante Leistung von Wand und Fenster zu erreichen, muss der Wetterschutz den Wassereintrag ins Gebäude und die Konstruktion verhindern. Als Winddichtung verhindert sie das Durchströmen der Fugendämmung mit kalter Außenluft, als Regenschutz den Eintrag von Regen in die Konstruktion bzw. Anschlussfuge. Der Regeneintrag von außen in oder durch die Konstruktion kann zu deren Versagen und auch zur Schimmelbildung führen. Die Winddichtung gewährleistet die Wirksamkeit der Dämmung und verhindert das lokale Abkühlen der raumseitigen Oberflächen. Diese Ebene ist idealerweise diffusionsoffener als die Luftdichtungsebene. Dadurch kann eingedrungene Feuchtigkeit oder im Winter entstandenes Tauwasser im Sommer austrocknen. Eine sorgfältig ausgeführte Winddichtungsebene trägt zusätzlich zum Schutz vor Raumluftströmungen bei: Sie bietet Sicherheit vor Wind, Regen und Schnee.

Schutz vor Regen, Schnee und Wind

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