NordBau 2013 – Interview mit pro clima Geschäftsführer: „Alle profitieren von Wohngesundheit“

mi_uwe_bartholomaei_02_feinWenn am Donnerstag die NordBau in Neumünster startet, wird pro clima auf dem Info-Point „Wohngesundes Bauen“ vertreten sein. Norddeutschlands größte Baumesse steht dieses Jahr unter dem Motto „Sicher bauen – sicher wohnen“ und zeigt damit, dass inzwischen Bauträger, Planer  Verarbeiter und Hausbesitzer immer mehr auf Wohngesundheit achten. Uwe Bartholomäi, Geschäftsführer der Moll bauökologische Produkte GmbH, setzte sich mit der Marke pro clima von Beginn an für die Überprüfung von Baustoffen ein; um die künftigen Bewohner, aber auch die Verarbeiter während der Bauphase zu schützen.

Im Interview spricht Bartholomäi über die Definition von Wohngesundheit und warum es keine Modeerscheinung bleiben sollte.

Herr Bartholomäi, überrascht es Sie, dass die Nordbau einen Schwerpunkt auf Wohngesundheit legt?

Darüber freue ich mich. Es ist die konsequente Antwort auf die wachsende Nachfrage nach mehr Verbindlichkeit und Sicherheit beim Thema Wohngesundheit. Hier gibt es noch viel Informationsbedarf, beispielsweise woher weiß ich, ob ein Baustoff emissionsarm ist oder wie entstehen überhaupt gesundheitsschädliche Konstruktionen?

Das Schlagwort Wohngesundheit taucht seit ein paar Jahren immer öfter auf. Was verstehen Sie genau darunter?

Wohngesundheit bezieht sich vor allem auf eine gute Raumluft, also auf das Innenraumklima. Dieses soll den Bewohnern nicht krankmachen und daher möglichst wenige Schadstoffe enthalten. Dies erreicht man, indem man Baustoffe einbaut, die auf Emissionen geprüft sind. Eine genaue Kriterienliste hat das Sentinel Haus Institut erarbeitet, das Konzepte für wohngesunde Lebensräume erstellt.

In den vergangenen Jahren wird dieses Schlagwort immer häufiger in der Baubranche verwendet. Ist das eine Modeerscheinung oder ein zukunftsweisender Trend?

Das Thema gesundes Wohnen ist schon dreißig Jahre alt. Die Entwicklung ist in den vergangenen zehn Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Denn, wer heutzutage baut, will meist ein Zuhause schaffen, in dem er sicher, gesund und beschützt mit seiner Familie wohnen kann.

Früher sind die meisten Bauherren davon ausgegangen, dass das in Deutschland absolut kein Problem bzw. eine Selbstverständlichkeit ist. Es sind jedoch immer mehr Fälle aufgetaucht, wo festgestellt wurde, dass Zusammenhänge zwischen Allergien, Asthma und Nervenkrankheiten und der Innenraumluft bestehen. Daher wünsche ich mir, dass es keine Modeerscheinung ist, sondern das Bewusstsein immer größer wird – je höher die Nachfrage, desto mehr ist auch die Industrie gefragt, wohngesunde Systeme anzubieten.

pro clima präsentiert sich auf der NordBau mit dem Sentinel Haus Institut SHI. Seit wann arbeiten Sie mit dem SHI zusammen und warum?

Unsere Firmenphilosophie deckt sich mit dem Ziel des Sentinel Haus Instituts (SHI): Und zwar,  dass gesunde Lebensräume in energieeffizienten Gebäuden Standard werden. Uns liegt das Thema Raumlufthygiene am Herzen, weil wir – vor allem in unserer Klimazone – die meiste Zeit in Räumen verbringen. Raumlufthygiene wird auch immer mehr zum Thema bei öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten. Hier spielt auch die Belüftung eine große Rolle.

Es ist eine Herausforderung für die Techniken des modernen Hausbaus: Zum einen möglichst Energie einzusparen, damit luftdicht zu bauen und gleichzeitig auf die Innenraumhygiene zu achten. Durch die wachsende Bedeutung der dichten Gebäudehülle, ist es umso wichtiger  schadstoffgeprüfte, emissionsarme Bauprodukte zu verwenden. Mit der Beschäftigung und Aufklärung zur Wohngesundheit wollen wir helfen, die Brücke zwischen energieeffizientem Bauen und gesunder Innenraumluft zuschlagen.

Inwiefern sind Ihre Systeme wohngesund und woher weiß ich, ob es wohngesund bleibt, wenn ich die pro clima Luftdichtung mit anderen Herstellern kombiniere?

Die Dampfbrems- und Luftdichtungssysteme pro clima INTELLO und pro clima DB+ sind auf Emissionen wie Formaldehyd und flüchtige organische Stoffe (VOC) geprüft worden und haben diese Tests sicher bestanden.

Es ist tatsächlich so, dass ein wohngesundes Bauteil nicht unbedingt wohngesund bleibt, wenn es mit einem anderen wohngesunden Bauteil kombiniert wird. Daher ist das SHI dazu übergegangen, komplette Systeme zu prüfen. Dieses Jahr wurde zum ersten Mal ein Bauteilsystem vom SHI zertifiziert: Hier ist unsere feuchtevariable Dichtungsbahn INTELLO , das Allroundklebeband TESCON VANA mit dem Wohndachfenster Roto Designo R7 kombiniert worden.

Wie hoch ist die Nachfrage bei Ihnen nach wohngesunden Systemen?

Die Bauherren und Investoren entscheiden, welche Qualität sie in ihren Gebäuden realisieren möchten. Hier steigt die Nachfrage nach und nach und somit nimmt der Handel auch den Trend auf und ist daran interessiert wohngesunde Systeme in seinem Sortiment zu führen.

Von wohngesunden Systemen profitieren alle, vor allem auch die Verarbeiter: schließlich sind sie in der Bauphase den Ausdünstungen der Baustoffe extrem ausgesetzt.

Die Nachfrage könnte natürlich noch höher sein, hier muss jedoch zum Thema Wohngesundheit noch weiter aufgeklärt werden. Wir sind jedoch auf einem guten Weg.

pro clima ist auf der Nordbau am Stand 8325 vom 12 bis 17. September 2013. Die Baumesse findet in den Holstenhallen in Neumünster statt. Weiter Infos: http://www.nordbau.de/fileadmin/pdf/FLYER/NB-FlyerAllgemein_2013-INTERNET.pdf

Weiterer Artikel:
NordBau 2013 –12.-17.09. in Neumünster: „Wohngesundheit und sicheres Bauen“

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