Holz riecht gut, wächst natürlich nach und kann Großes leisten: Das demonstriert auch das Holzbauforum am Mittwoch, 9. Mai 2012, am Wälderhaus auf dem Gelände der IBA Hamburg.
„Die ältesten Häuser – Fachwerkhäuser – sind viele hunderte Jahre alt. Das zeigt, wie robust und stabil Holz ist. Am Haus des Waldes, das derzeit gebaut wird, sieht man, dass ein großes Multifunktionsgebäude mit Holz errichtet werden kann“, sagt Zimmerer Joachim Groß, der am Mittwoch als Regionalvertretung Nord von pro clima, einen Beratungs- und Informationsstand beim Holzbauforum in Hamburg betreuen wird.
Vorteile des Holzbaus: Argumente für Planer und Zimmerer
Bei vielen Häusern ist nicht von außen sichtbar, dass die Grundkonstruktion aus Holz besteht. Häufig sind die Gebäude von außen mit Verblendmauerwerk oder Holzfassaden verkleidet. Trotzdem werden diese Bauwerke fast komplett von Holz getragen: „Holz kann die Statik für alle Größen leisten. Vielen Menschen ist jedoch nicht bewusst, dass sich dieser Werkstoff sehr gut für den Hausbau eignet“, sagt Joachim Groß. Daher sei das Holzbauforum besonders für Planer, Architekten und Zimmerer interessant. Sie erhalten dort weitere und neue Argumente für den Holzbau.
Schnelleres Bauen und mehr Wohnraum
Der Schwerpunkt des Holzbauforums am Mittwoch liegt auf Holzfertigteilen. Inzwischen gibt es Dach – und Wandelemente aus Holz, die in Werkstätten vorgefertigt werden. Auf dem Bau müssen sie dann nur noch zusammengefügt werden. Holzexperte Joachim Groß: „Dadurch kann ein Haus bereits innerhalb eines Tages aufgestellt werden. Der Bau geht um ein Vielfaches schneller als beispielsweise bei einem Massivhaus aus Stein.“
Nicht nur die Schnelligkeit ist ein Vorteil von Holzkonstruktionen. Holz verfügt über bessere Dämmwerte als Stahl und Beton. So ist ein Holzbau schlanker und bei gleichen Außenabmessungen eines Gebäudes bietet er mehr Wohnfläche. „Beim Steinhaus wird erst gemauert und dann davor die Dämmung eingefügt. Bei der Holzkonstruktion ist die Dämmung bereits in der Konstruktion, zwischen den Stielen und Streben. Dadurch ist die Wand schlanker“, erklärt Groß.
Schutz vor Feuer
Es gibt Bedenken gegenüber Holzhäuser, dass diese eher brandgefährdet sein sollen. Dies stimmt jedoch nicht, da jeder Neubau die Brandschutzauflagen des jeweiligen Bundeslands erfüllen muss – egal ob Holz- Massiv- oder Stahlbau. Das garantiert auch die Sicherheit bei mehrstöckigen Gebäuden. In Berlin beispielsweise hat das Architektenbüro Kaden Klingbeil ein sieben Stockwerke hohes Holzgebäude errichtet.
Joachim Groß hat selbst mehrere Holzhäuser im Elbe-Weser-Raum gebaut: „ In der Regel brennt ein Haus von innen nach außen. Beim Steinhaus würden daher – wie beim Holzhaus – erst die Vorhänge, Teppiche und Bodenbelege brennen. Die Dämmung beim Holzhaus ist unter anderem mit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten verkleidet, die feuerresistent sind . Das Brandrisiko ist somit bei allen Bauweisen ähnlich.“
Das Holzbauforum wird von der ZEBAU GmbH organisiert, ein Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt.
Veranstaltungsort: Haus des Waldes, Am Inselpark- IBA Hamburg in Wilhelmsburg
Datum: Mittwoch, 9. Mai 2012, 18.30 Uhr
Anmeldung und weitere Informationen: info@zebau.de