Seit Anfang 2022 entsteht in Gundelfingen das erste gemeinschaftliche Wohnprojekt für bis zu 70 Menschen.
Nach längerer Grundstückssuche im Raum Freiburg konnte im Dezember 2021 der Kaufvertrag des Grundstücks abgeschlossen werden. Die Baugenehmigung folgte gleich im Mai 2022. Vier Monate darauf ging es mit dem Bau der Allmende los.
Was steckt hinter dem Projekt und der Namensgebung „Allmende“ ?
Der Begriff Allmende beschreibt eine im Mittelalter entstandene Form des gemeinschaftlichen Eigentums. Die Auswahl des Projektnamens spiegelt daher das Vorhaben des Projekts sehr gut wider – ein selbstorganisiertes Mietshaus ohne Privateigentum mit großen gemeinschaftlich genutzten Flächen.
Was ist die Motivation?
Mit diesem Projekt möchte Allmende einen Beitrag zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit leisten. Umgesetzt durch die Reduktion des individuellen Wohnraums und die Schaffung gemeinsam genutzter Räume. Realisiert wird das Projekt mit dem Mietshäuser Syndikat, welches in Freiburg ansässig ist.
Ein Bauvorhaben mit hohem ökologischen Standard, Wohnungstausch- und Mobilitätskonzept.
Der Wohngemeinschaft ist ein ausgeglichenes Generationenverhältnis besonders wichtig. Daher ergibt sich eine Mischung von kleinen und großen Privatwohnungen, die teilweise zu Clusterwohnungen zusammen gefasst sind. Der Grundgedanke ist, den Bedarf an die verschiedenen Lebensphasen anzupassen. Sind Kinder zum Beispiel ausgezogen, so sieht das Tauschkonzept einen Umzug in eine kleinere Wohnung vor, um immer wieder Raum für nachziehende Generationen zu schaffen.
Die Wohnungsgrößen richten sich nach den Vorgaben des sozialen Wohnungsbaus und sind zu 60 % sozial gefördert. Außerdem wurden alle Wohnungen barrierefrei geplant, davon zwei Einheiten rollstuhlgerecht. Neben den Wohnungen bietet Allmende vor allem großzügige Gemeinschaftsflächen, einen Gemeinschaftsraum mit Küche sowie einem Bewegungsraum. Hervorzuheben sind auch die gemeinsame Werkstatt, eine Lebensmittel Kooperative und die gemeinsam genutzten Wasch- und Trockenräume. Um die gemeinschaftlich genutzten Räume zu realisieren, wird von jeder Wohnung knapp 20 % der Wohnfläche abgezogen. Durch die vielfältigen Gemeinschaftsbereiche, die viele Bedarfe des täglichen Lebens abdecken, sind kleine private Wohnungen möglich.
Das Mobilitätskonzept sieht das Teilen von motorisierten Fahrzeugen vor sowie die weitgehende Verlagerung von PKWs auf Alternativen wie (Lasten)Fahrräder, welche gemeinschaftlich genutzt werden können.
Um dem hohen ökologischen Standard gerecht zu werden, planen die Architekten des Büros Kuhs ein Effizienzhaus 40 NH in Holzbauweise mit Dachbegrünung und einer Photovoltaikanlage.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf ökologischer Nachhaltigkeit. Baulich drückt sich dies beispielsweise darin aus, dass präferiert CO2-emissionsarme Materialien mit langer Haltbarkeit und hoher Recyclingfähigkeit genutzt werden sollen. Innovative Lösungen sind für eine lebenswerte Zukunft unabdingbar. Daher wird die Partnerschaft mit Unternehmen gesucht, die diese Werte teilen und durch ihre Produkte zum Ausdruck bringen.
pro clima unterstützt Allmende als Sponsor für dieses Bauvorhaben
Zum Erreichen des KfW Effizienzhaus NH wird besonderen Wert auf ein funktionierendes Luftdichtheits- und Dämmkonzept mit besten Werten im Schadstofftest gelegt. Zum Einsatz kommen hier:
- Die feuchtevariable Hochleistungs-Dampfbremse INTELLO, mit bestem Schutz vor Bauschäden und Schimmel.
- Zur luftdichten Verbindung der Dampfbremsbahnen untereinander, das auf 100 Klebkraft geprüfte, ebenfalls feuchtevariable Klebeband TESCON VANA.
- Den Bauzeitenschutz für Holzbauelemente in Sichtqualität stellt die Witterungsschutzbahn SOLITEX ADHERO her.
- und den luftdichten Sockelanschluss innen, übernimmt die sprühbare, faserarmierte Luftdichtung AEROSANA VISCONN FIBRE.
Die Fertigstellung des Wohnraums ist für Mitte 2024 geplant.