Verschiedene Konzepte zur Verlegung der Luftdichtung –
Von handwerklich anspruchsvoll bei grösster Sicherheit, bis einfach aber ungewohnt
1. Aufwendig – Die wannenförmige Verlegung der Dampfbremse
Als sicherste Lage für eine Dampfbremse wird die warme innengewandte Seite der Konstruktion angesehen. Ein Klassiker unter den Sanierungs-Konzepten ist deswegen die wannenförmige Verlegung einer Dampfbremse, zwischen den Sparren. Die Dampfbremse (optimal: eine feuchtevariable Aufdach-Dampfbremse) wird U-förmig z. B. auf eine dünne vorhandene Dämmung gelegt und seitlich luftdicht an die Sparren angeschlossen. Dies bietet maximale Sicherheit bezüglich der Bauphysik, bedingt aber auch aufwendige Bauteilanschlüsse an die Sparren. Diese Konstruktion war früher stärker verbreitet. Nützlich ist Sie heute noch z. B. bei aussen diffusionsdichten Konstruktionen, wie der Flachdachsanierung.
2. Sicher- Die Berg- und Tal-Verlegung einer Sanierungs-Dampfbremse.
Die Luftdichtungsebene wird hier schlaufenförmig (Sub-and-Top) auf der Innenbekleidung (oder einer dünnen Dämmschicht) und über die Sparren geführt. Die besten Ergebnisse werden mit speziellen feuchtevariablen Sanierungs-Dampfbremsen erzielt. Sie unterscheiden sich von normalen feuchtevariablen Dampfbremsen, durch die Fähigkeit ihren sd-Wert zwischen einer diffusionsoffenen Unterdachbahn (0,05 m) und einer leichten Dampfbremse (2,0 m) schwanken lassen zu können. Damit werden sie ihrer Einbausituation auf beste Weise gerecht und schützen Wärmedämmung und Sparren allseitig vor zu hoher Feuchte.
Solche Sanierungs-Dampfbremsen funktionieren sogar ohne weitere Überdämmung. Sie vertragen sich mit faserförmigen, diffusionsoffenen Dämmstoffen. Eine weitere Luftdichtungsbahn oberhalb der Sparren ist nicht erforderlich. Um die Dämmstärke zu erhöhen, sind Aufdopplungen oberhalb der Sparren ebenso möglich, wie die flächige Verlegung einer Zusatzdämmung z. B. aus Holzweichfaserplatten beliebiger Stärke oder aus mineralvlieskaschierten PUR/PIR-Platten ab mind. 50 mm Stärke (bitte die Herstellerhinweise beachten).
Die Berg- und Tal-Verlegung wird als eine sehr sichere Lösung angesehen. Ihre Anwendung ist besonders dort effizient, wo der Dachstuhl gleichmässig aufgebaut ist und nicht zu viele Wechsel, Schifter (Walmdach) oder Dachaufbauten enthält.
3. Innovativ- Die flächige Verlegung einer Luftdichtungsbahn über den alten Sparren
Hier wird die luftdichte Ebene auf die Oberkante der Sparren verlagert. Statt einer feuchtevariablen Dampfbremse, kommt nun, je nach Gesamtaufbau, eine leichte Dampfbremse mit sd-Wert von 0,5 m oder sogar eine ganz diffusionsoffene Luftdichtungsbahn mit einem sd-Wert von 0,01 m zum Einsatz. Die Luftdichtung liegt meist in der Mitte, zwischen zwei Dämmebenen. Eine raumseitige Luftdichtheit ist nicht zwingend erforderlich. Dies mag für alteingesessene Praktiker ungewohnt klingen und der früher erlernten Bauphysik widersprechen. Das Verfahren gehört aber definitiv zum Stand der Technik und wird in verschiedenen Varianten seit Jahren erfolgreich angewendet. Dynamische Feuchtesimulationen z. B. mit WUFI zeigen das solche Konstruktionen langfristig sicher sind. Der Zeitaufwand für die flächige Verlegung der Luftdichtung über den Sparren ist, im Gegensatz zur schlaufenförmigen Verlegung zwischen den Sparren, deutlich geringer. Eine Voraussetzung für diese Konstruktion ist, dass der Aufbau nach Aussen diffusionsoffen und mit faserförmigen Dämmstoffen, wie Mineralfaser, Zellulose, Holzfaser bzw. anderen Naturfasern ausgeführt wird. Bei der Wahl des Dämmstoffs, seiner Schichtdicken, der Luftdichtungsbahn und des Unterdachs sind Informationen zu beachten, welche die Hersteller der Dämm- und Luftdichtungssysteme für Sie bereit halten.
pro clima bietet unter http://procli.ma/26 eine ausführliche Sanierungsstudie mit genauen Angaben zu den angesprochenen Varianten an.
Die komplette Artikel-Serie:
- Dachsanierung von Aussen: Bestandsaufnahme und Ziele- Einführung
http://blog.proclima.com/ch/2014/03/15/dachsanierung-aussen-0/ - Dachsanierung von Aussen: Bestandsaufnahme und Ziele – Teil 1
http://blog.proclima.com/ch/2014/03/17/dachsanierung-aussen-1/ - (Serie): Dachsanierung von Aussen: Konzepte zur Verlegung der Luftdichtung – Teil 2
http://blog.proclima.com/ch/2014/03/19/dachsanierung-aussen-2/
(Serie): Dachsanierung von Aussen: Anschlussdetails – Teil 3
http://blog.proclima.com/ch/2014/03/20/dachsanierung-aussen-3/ - Dachsanierung von Aussen: Fazit und Übersicht der Abbildungen – Teil 4
http://blog.proclima.com/ch/2014/03/21/dachsanierung-aussen-4/
helga sagt:
Der Sohn zerbricht sich eben den Kopf über die Luftdichtung, denn er macht sich schon Sorgen um sein eigenes geerbtes Nest. Wie ich verstanden habe, wäre in seinem Falle optimal eine wannenförmige Verlegung der Dampfbremse, denn im Fall mit der Berg- Verlegung können die Schwachstellen entstehen. Danke für die gut durchdachten Tipps!
Mia sagt:
Danke für die guten Informationen zur Dachsanierung. Die Skizzen der Dampfbremse helfen beim Verständnis. Die Durchführung ist jedoch das Gebiet von Fachleuten, da kleine Fehler große Auswirkungen haben können.
Ferdinand sagt:
Ich finde die dritte Option, die flächige Verlegung, gut. Gut gefällt mir, dass dieses Verfahren erprobt ist. Zudem erfordert es weniger Zeit, als andere Methoden der Dachsanierung. Vielen Dank für diese Gegenüberstellung vielleicht werde ich es so machen.
Thomas sagt:
Mein Cousin ließ sich vor einer Woche das Dach seines Hauses sanieren. Das war notwendig, da der Zustand des Daches ganz schlecht war. Dabei wurde die Luftdichtungsbahn über den alten Sparren verlegt.
Thomas sagt:
Ein Nachbar hatte vor, das Dach seines Hauses sanieren zu lassen. Das war aber nicht notwendig, da sein Dach nur einige Schäden aufwies. Die konnten mit einer Reparatur behoben werden.
Franziska Bergmann sagt:
Vielen Dank für den Beitrag zur Dachsanierung von Außen. Ich finde die flächige Verlegung einer Luftdichtungsbahn sehr spannend. Ich werde schauen, ob mein Dach die Voraussetzungen erfüllt. Der zeitsparende Faktor ist mir sehr wichtig.
Helena sagt:
Es gibt natürlich zahlreiche Konzepte zur Verlegung der Luftdichtung. Wenn man es geplant hat, soll man sich über Dampfbremse entscheiden. Danke für die Info!
Dietrich Bachmann sagt:
Ich versuche dieses Thema besser zu verstehen, aber ich kenne mich einfach nicht mit Dacharbeit aus. Zu mindestens kann ich einfache Dachschindeln verlegen, aber so was mit Luftdichtung könnte ich nicht machen. Für Menschen wie ich wäre es eine gute Idee, eine Firma für die Dachabdichtung zu finden.
Verena sagt:
Bei all den Details, die bei einer Dachsanierung berücksichtigt werden müssen, erfordert es viel Know-How und Erfahrung. Für unser Flachdach haben wir eine kompetente Spenglerei beauftragt. Mit dem Endergebnis sind wir überaus zufrieden, denn auch nach Jahren hatten wir nie Mängel zu beklagen.
Pia sagt:
Ich finde es interessant mal Zeichnungen von den Arten der Dächer zu sehen. Am besten wäre es, wenn jede Spenglerei damit arbeiten würde. Dann kann man die Funktionsweise noch besser verstehen.
Samira Pferder sagt:
Mein Mann möchte bei uns bald die Bauspenglerei Arbeiten in Auftrag geben. Daher ist es gut zu wissen, was für gute Innovationen es dort gibt. Hoffentlich können wir dort jemanden beauftragen, der sich damit auskennt.